Sonntag, 15. Juli 2007

Panda dreht den Hahn zu


Der WWF hat die Meerwasserentsalzung entdeckt. Eine umfangreiche Studie mit dem schönen Titel „MAKING WATER Desalination: option or distraction for a thirsty world?“, versucht der WWF den heutigen technischen, ökonomischen und ökologischen Stand der Wasserversorgung durch Meerwasserentsalzung zu beschreiben.

Die Studie beschränkt sich auf so genannte „large scale“ Anwendungen, also große Anlagen, die ein eigenes Kraftwerk zur Deckung ihres Strombedarfes haben.

Kritisiert wird im Wesentlichen der Ausstoß an CO2 und die Wechselwirkungen des eingeleiteten Konzentrates, mit der jeweiligen Dispersionszone. Ferner beschreibt die Studie Region für Region den heutigen Stand der installierten Entsalzungsanlagen.

Es lässt sich auf den 53 Seiten kaum etwas Positives finden. Dass die weltweit 17.000 meist kleinen und mittleren Entsalzungsanlagen schon heute einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Regionen leisten, in denen Armut und Wassermangel herrschen, wird unterschlagen.

Großanlagen sind in der Literatur besser dokumentiert als mittlere oder kleine Einheiten, die dezentral aufgestellt sind. Die Darstellung des tatsächlichen Beitrages der Meerwasserentsalzung zur Wasserversorgung geht an der Realität vorbei. Wie das bei Literaturarbeien so ist, orientiert man sich an zwei Faktoren. Am gewünschten Ergebnis der Studie und an den Quellen, die zufällig zur Verfügung stehen.

Die ausführlich beschriebene Empfehlung des WWF erschöpft sich dann auch darin, weitere Studien anzufertigen und nur keine Schnellschüsse der „neuen“ Umkehrosmosetechnik zuzulassen. Was an einer Technik neu sein soll, die 1953 entwickelt worden ist, wäre eine eigene Diskussion wert.

Für diejenigen, die dringend eine Wasserversorgung zur Deckung ihres täglichen Bedarfes benötigen und deren Länder ohne die Meerwasserentsalzung in ihrer sozialen und mithin ökonomischen Entwicklung stagnieren, ist die WWF Studie ein grotesker Versuch den Hahn zuzudrehen.